Ben Wheatleys neueste TV-Produktion „Generation Z“ mischt Zombie-Horror, schwarzhumorige Satire und gesellschaftskritische Themen zu einem einzigartigen Serienerlebnis. Die britische Miniserie, die in Kooperation mit Channel 4, ZDF und All3Media International realisiert wurde, bietet in sechs spannenden Episoden alles, was das Genre zu bieten hat – und noch viel mehr. Im Folgenden erfährst du alles über die Handlung, die Produktion, die Besetzung sowie die thematische Tiefe der Serie.
Einleitung: Mehr als nur Zombie-Horror
„Generation Z“ ist weit mehr als die üblichen Schocker im Zombie-Genre. Die Serie kombiniert klassischen Zombie-Horror mit gesellschaftskritischen Elementen und einem intergenerationalen Konflikt, der aktuelle Themen wie Brexit, die Folgen der Corona-Pandemie und den Wandel zwischen den Generationen thematisiert. Dabei wird der Zuschauer in eine fiktive Kleinstadt namens Dambury entführt, in der ein schicksalhafter Unfall das bisher ruhige Leben auf den Kopf stellt.
Die Serie überzeugt nicht nur durch ihre packende Handlung, sondern auch durch ihre intelligente Mischung aus Horror, schwarzem Humor und sozialer Relevanz. Mit einem Ensemble aus etablierten Schauspielgrößen und jungen Talenten setzt „Generation Z“ neue Maßstäbe im modernen Fernseherlebnis.
Hintergrund und Entstehung: Ein Projekt von Ben Wheatley
Von Film zu Fernsehen
Ben Wheatley, bekannt für seine Filme wie High-Rise, A Field in England und Meg 2: The Trench, wagt sich mit „Generation Z“ erstmals in das Format der Fernsehserie. Wheatley bringt seine ganz eigene Handschrift ein: Er verbindet düsteren Horror mit bissiger Satire und einem Hauch von gesellschaftlicher Analyse. Seine Vorliebe für praktische Effekte statt CGI und sein Gespür für Storytelling sorgen dafür, dass die Serie authentisch und visuell beeindruckend wirkt.
Internationale Kooperation und Produktion
Die Serie ist eine Koproduktion von Channel 4, ZDF und All3Media International. Bereits im Oktober 2024 feierte „Generation Z“ in Großbritannien seine Premiere auf Channel 4, während der deutsche Serienstart über die ZDFmediathek am 15. Februar 2025 und der Free-TV-Einstieg auf ZDFneo am 18. Februar 2025 erfolgen. Diese multinationale Zusammenarbeit unterstreicht den globalen Anspruch der Serie und stellt sicher, dass sie ein breites Publikum erreicht.
Entwicklung und Drehbuch
Der ursprüngliche Gedanke – „die Alten essen die Jungen“ – wurde Wheatley von Produzent George Faber nahegelegt. Anfänglich als provokative Idee abgetan, entpuppte sie sich als idealer Ausgangspunkt für eine Geschichte über gesellschaftlichen Zerfall und intergenerationale Konflikte. Wheatley erweiterte das Konzept um aktuelle Themen wie die Pandemie, Social-Media-Einflüsse und den politischen Riss zwischen den Generationen. Das Drehbuch besticht durch schnelle, pointierte Dialoge und eine spannende Handlung, die dem Zuschauer immer wieder unerwartete Wendungen präsentiert.
Handlung und Setting: Dambury im Ausnahmezustand
Der Auslöser: Ein Unfall, der alles verändert
Im beschaulichen Städtchen Dambury kommt es zu einem verhängnisvollen Ereignis: Ein Militärtransporter kippt vor einem nahegelegenen Seniorenwohnheim, wodurch ein gefährlicher biologischer Kampfstoff freigesetzt wird. Dieser Stoff wirkt als Katalysator und verwandelt die Bewohner des Heims – bisher als fürsorgliche OAPs bekannt – in aggressive, fleischfressende Zombies.
Zwei Fronten im Kampf ums Überleben
Die Serie teilt die Handlung geschickt in zwei parallele Erzählstränge auf:
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Die Senioren als untote Antagonisten:
Unter der Führung von charismatischen Figuren wie Cecily (gespielt von Sue Johnston) und Frank (Paul Bentall) schließen sich die infizierten Alten zusammen. Sie entkommen dem Versuch der Armee, sie einzudämmen, und ziehen nun als wilde Horde durch Dambury. Mit einer Mischung aus Vergeltung und dem Drang, ihren neu gewonnenen Appetit zu befriedigen, stellen sie die gesellschaftlichen Normen radikal in Frage. -
Die Teenager im Mittelpunkt:
Im Zentrum der Geschichte steht eine Gruppe junger Menschen – Charlie (Jay Lycurgo), Kelly (Buket Kömür), Steff (Lewis Gribben) und Finn (Viola Prettejohn). Diese Jugendlichen müssen nicht nur mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens umgehen – wie Schulstress, familiäre Konflikte und Beziehungsdramen –, sondern stehen plötzlich im direkten Konflikt mit den untoten Senioren. Besonders brisant wird es, als Kellys Großmutter Janine (Anita Dobson) zur Bedrohung wird und die Jugendlichen in einen Kampf ums Überleben stürzt.
Gesellschaftskritik und intergenerationale Konflikte
„Generation Z“ nutzt die Zombie-Apokalypse als Metapher für den Zerfall gesellschaftlicher Strukturen und den wachsenden Riss zwischen den Generationen. Die Serie beleuchtet, wie ältere Menschen, die als konservative Wertevertreter galten, plötzlich als aggressive „Feinde“ der Jugend erscheinen. Gleichzeitig wird aber auch gezeigt, dass beide Seiten ihre eigenen Probleme, Ängste und Sehnsüchte haben. Diese differenzierte Betrachtung macht die Serie so interessant und regt zum Nachdenken an.
Besetzung: Ein Ensemble, das überzeugt
Veteranen und junge Talente im Rampenlicht
Die Besetzung von „Generation Z“ ist ein echtes Highlight der Serie. Sie vereint etablierte Schauspielgrößen mit vielversprechenden Nachwuchstalenten:
- Sue Johnston (Cecily): Die in Großbritannien sehr beliebte Schauspielerin, bekannt aus „The Royle Family“, spielt eine der führenden Rollen und verleiht der Serie durch ihre Darstellung einer charismatischen Zombie-Anführerin einen besonderen Glanz.
- Anita Dobson (Janine): Die EastEnders-Legende kehrt in einer völlig neuen Rolle zurück – als aggressiver, fleischfressender OAP. Ihre Verwandlung ist so beeindruckend, dass viele Fans sie kaum wiedererkennen.
- Robert Lindsay (Morgan): Als großväterlicher Freund und angeblicher Verschwörungstheoretiker ist er eine zentrale Figur, die viele Geheimnisse rund um den Ursprung des Virus kennt.
- Paul Bentall (Frank): Als einer der unheimlichen Zombies, der mit seiner Präsenz und brutalen Darstellung immer wieder für Schockmomente sorgt.
- Jay Lycurgo, Buket Kömür, Lewis Gribben und Viola Prettejohn: Die vier Teenager, deren authentische Darstellung das junge Publikum anspricht und deren Schicksale mit viel Feingefühl erzählt werden.
- Weitere namhafte Namen: Auch Johnny Vegas, Robert James-Collier, T’Nia Miller, Suzanne Ahmet, und viele andere unterstützen die Serie und sorgen für zusätzliche Tiefe und Vielschichtigkeit.
Die Dynamik im Ensemble
Die Mischung aus erfahrenen Darstellern und frischen Gesichtern schafft eine authentische Dynamik, die den intergenerationalen Konflikt greifbar macht. Während die älteren Charaktere durch ihre langjährige Bühnen- und Fernseherfahrung überzeugen, bringen die jungen Schauspieler frischen Wind in die Serie. Besonders bemerkenswert ist, wie die Serie es schafft, beide Seiten nicht pauschal zu verurteilen, sondern ihre individuellen Geschichten und Motivationen darzustellen.
Thematische Tiefe: Gesellschaftskritik und Humor vereint
Mehr als nur Zombies
Hinter dem blutigen Zombie-Setting verbirgt sich eine tiefgründige Satire, die aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift. „Generation Z“ thematisiert nicht nur den klassischen Kampf ums Überleben in einer postapokalyptischen Welt, sondern beleuchtet auch:
- Intergenerationale Spannungen: Die Serie zeigt, wie die ältere Generation – oft als konservativ und rückständig wahrgenommen – plötzlich zu einer Bedrohung für die Jugend wird. Gleichzeitig werden die Probleme und Herausforderungen der jungen Generation in einer von Unsicherheit geprägten Welt thematisiert.
- Politische und gesellschaftliche Krisen: Themen wie Brexit, die Corona-Pandemie und die Auswirkungen moderner Technologie (insbesondere Social Media und die Verbreitung von Fake News) finden ihren Platz in der Erzählung. Der chemische Unfall, der die Apokalypse auslöst, wird als Symbol für Missmanagement und fehlende Verantwortung in einer zunehmend technokratischen Welt gedeutet.
- Toxische Männlichkeit und Identitätskrisen: Auch der Einfluss von Influencern und die Verbreitung radikaler Ideen durch Social Media wird kritisch beleuchtet. Ein Charakter gerät unter den Einfluss eines Andrew-Tate-ähnlichen Influencers, was exemplarisch für die Schwierigkeiten steht, in der digitalen Ära den richtigen Weg zu finden.
Humor als Ventil
Trotz der düsteren Thematik verliert die Serie nie den schwarzen Humor. Die grotesken Szenen, in denen ältere Menschen plötzlich zur unbändigen Wildheit getrieben werden, sind oft von einer ironischen Überzeichnung geprägt. Der Humor lockert die Spannung auf und regt gleichzeitig zum Nachdenken an – eine Mischung, die typisch für Wheatleys Werke ist.
Visuelle Umsetzung und Inszenierung: Klassischer Horror trifft modernen Stil
Praktische Effekte statt CGI
Ein besonderes Merkmal von „Generation Z“ ist der Verzicht auf übertriebene computergenerierte Effekte. Stattdessen setzt Wheatley auf praktische Effekte, Masken und Prothesen, um die blutigen und grotesken Szenen zu realisieren. Diese Herangehensweise sorgt für eine authentische, fast schon greifbare Darstellung der Zombie-Apokalypse, die den Zuschauer mitten ins Geschehen zieht.
Atmosphärische Bildsprache
Die visuelle Umsetzung der Serie ist geprägt von einer düsteren, manchmal surrealen Ästhetik. Die fiktive Stadt Dambury wird als trostloser Ort inszeniert, in dem Verfall und Verzweiflung ebenso präsent sind wie die unaufhaltsame Zombie-Horde. Dunkle, kontrastreiche Bilder und ein gezielt eingesetzter Einsatz von Licht und Schatten verstärken den Horror-Effekt und unterstreichen die gesellschaftliche Symbolik der Serie.
Sounddesign und Musik
Die akustische Untermalung spielt eine zentrale Rolle in der Erzeugung der unheimlichen Atmosphäre. Ein eigens komponierter Soundtrack, der von bedrohlichen Klängen und rhythmischen Beats geprägt ist, begleitet die Handlung und steigert die emotionale Wirkung jeder Szene. Neben dramatischen musikalischen Untermalungen sorgen auch subtile Soundeffekte – wie das leise Knacken alter Gebäude oder das entfernte Heulen des Windes – für ein intensives und immersives Fernseherlebnis.
Rezeption und Kritiken: Zwischen Lob und Diskussion
Positive Stimmen und innovative Ansätze
Die Kritiken zu „Generation Z“ fallen überwiegend positiv aus. Fachzeitschriften und Online-Portale loben vor allem die innovative Mischung aus Horror, Satire und gesellschaftskritischem Diskurs. Besonders hervorgehoben werden:
- Die gelungene Charakterzeichnung: Sowohl die älteren als auch die jüngeren Figuren überzeugen durch ihre authentische Darstellung und tiefgründigen Storylines.
- Der Einsatz praktischer Effekte: Die Entscheidung, auf CGI zu verzichten und stattdessen auf altmodische, praktische Effekte zu setzen, wird als erfrischend und authentisch empfunden.
- Die thematische Aktualität: Die Serie greift aktuelle gesellschaftliche Themen wie Brexit, Corona und Social Media auf und verarbeitet diese in einer unterhaltsamen und zugleich nachdenklich stimmenden Weise.
Kritische Stimmen und kontroverse Themen
Wie jede innovative Produktion bleibt auch „Generation Z“ nicht ohne Kritik. Einige Stimmen bemängeln:
- Die teilweise überzogene Darstellung: Manche Zuschauer empfinden die Darstellung der Zombie-Apokalypse als zu grotesk oder gar als zu viel des Guten.
- Uneinheitliche Handlungsstränge: Kritiker bemängeln, dass sich manche Episoden zu sehr in den individuellen Schicksalen der Jugendlichen verlieren und dabei den roten Faden der Gesamtgeschichte aus den Augen verlieren.
- Politische Botschaften: Die in die Handlung eingebetteten politischen und gesellschaftskritischen Kommentare polarisieren. Während einige die klare Stellungnahme zu Themen wie toxischer Männlichkeit und staatlichem Versagen begrüßen, empfinden andere sie als zu belehrend.
Unabhängig von der Kritik wird „Generation Z“ als ein ambitioniertes und innovatives Projekt angesehen, das dem Zombie-Genre frischen Wind verleiht und die Grenzen zwischen Horror, Comedy und Drama neu definiert
Fazit: Ein Serienerlebnis, das zum Nachdenken anregt
„Generation Z“ ist weit mehr als ein klassischer Zombie-Horror – es ist ein facettenreiches Serienprojekt, das aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und intergenerationale Konflikte in den Mittelpunkt stellt. Ben Wheatley gelingt es, mit einer Mischung aus praktischen Effekten, schwarzem Humor und tiefgründiger Satire einen frischen Blick auf das Zombie-Genre zu werfen.
Die Serie spricht sowohl Fans von Horror und Zombies als auch Zuschauer an, die sich für gesellschaftliche Themen und politische Satire interessieren. Mit einer überzeugenden Besetzung, einer spannenden Handlung und einer authentischen visuellen Umsetzung bietet „Generation Z“ ein Fernseherlebnis, das in Erinnerung bleibt und zum Diskutieren anregt.
Ob als Unterhaltung oder als Spiegel unserer modernen Gesellschaft – diese britische Zombie-Serie liefert alle Elemente, die man sich wünscht. Sie zeigt, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Humor und Menschlichkeit nicht verloren gehen müssen. Die Vielschichtigkeit der Charaktere, die innovativen Effekte und die aktuelle Thematik machen „Generation Z“ zu einem Muss für alle, die Qualität und Tiefe im modernen Fernsehen schätzen.
Mit ihrer internationalen Zusammenarbeit und dem hohen Produktionswert stellt die Serie einen wichtigen Beitrag zum Genre dar. Sie verbindet Elemente klassischer Zombie-Filme mit zeitgenössischer Gesellschaftskritik und einem intergenerationalen Konflikt, der weit über den reinen Horror hinausgeht. Wer auf der Suche nach einer Serie ist, die unterhält, schockiert und zugleich zum Nachdenken anregt, wird mit „Generation Z“ garantiert fündig.
Ausblick: Zukunftsperspektiven und weitere Projekte
Ben Wheatley hat bereits Pläne für eine mögliche Fortsetzung angedeutet, sollte „Generation Z“ den erhofften Erfolg erzielen. Die Idee, in zukünftigen Staffeln noch tiefer in die Themen der Generationenkonflikte, staatlicher Kontrolle und gesellschaftlicher Umbrüche einzutauchen, verspricht spannende Entwicklungen. Zudem könnte der Erfolg der Serie als Vorlage für weitere genreübergreifende Projekte dienen, in denen Horror, Satire und Gesellschaftskritik nahtlos miteinander verwoben werden.
Die Zukunft des Zombie-Genres zeigt, dass es immer wieder neue Wege gibt, alte Tropen neu zu interpretieren und aktuelle Themen zu verarbeiten. „Generation Z“ demonstriert, dass das Medium Fernsehen nach wie vor die Möglichkeit bietet, gesellschaftliche Herausforderungen auf kreative und unterhaltsame Weise darzustellen. Dabei wird deutlich, dass der Zombie als Metapher – ob als Symbol für gesellschaftlichen Zerfall oder als Spiegel intergenerationaler Konflikte – zeitlos und vielseitig einsetzbar ist.